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Tagesdosis 14.1.2019 - Ganz Indien streikt, die Presse schweigt








Uploaded to YouTube by: KenFM
Date submitted to Unlisted Videos: 18 May 2019
Date uploaded/published to YouTube: 14 January 2019

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Den vollständigen Tagesdosis-Text (inkl. aller Quellen und Links) findet ihr hier:https://kenfm.de/tagesdosis-14-1-2019-ganz-indien-streikt-die-presse-schweigt/

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Ein Kommentar von Susan Bonath.

Extremer Billiglohn, brutale Arbeitsbedingungen, Elend und Kinderarbeit: Wer wissen will, wo ein Großteil unserer Kleidung und zahlreiches technisches Spielzeug produziert wird, blicke zum Beispiel nach Indien. Millionen von Menschen schuften dort wie Sklaven für den Wohlstand unserer westlichen Lebenswelt. Über die Armut in dem bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg von Europa kolonialisierten und bis heute wirtschaftlich ausgeplünderten Staat mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern wird oft berichtet. Nicht erwünscht sind dagegen Informationen über den Widerstand der indischen Bevölkerung gegen die Herrschenden. Vergangene Woche ereignete sich in Indien der vielleicht größte Streik der Geschichte. Doch niemand außer ein paar kleinen linken Blättern berichtete darüber.

Nach Angaben der Dachverbände der größten indischen Gewerkschaften, darunter kommunistische und reformistische sowie Frauenverbände, legten am vergangenen Dienstag und Mittwoch rund 200 Millionen Arbeiter zugleich ihre Arbeit nieder. Stillgestanden habe die Bahn und das Transportwesen, ein Großteil der Produktion, sogar Banken und staatliche Behörden, wie zuerst das Neue Deutschland (ND) berichtete.

200 Millionen – das ist mehr als ein Siebtel der Gesamtbevölkerung des einwohnermäßig zweitgrößten Staats der Welt. Die Streikenden haben massiven Repressionen getrotzt. Damit hatte die indische Regierung gedroht. Im südindischen BundesstaatTamil Nadu etwa kündigte sie gravierende Lohnkürzungen für Festangestellte an. Teilzeitbeschäftigten und Tagelöhnern drohte sie mit dem Verlust ihres Jobs.

Demnach richtete sich der Streik vor allem gegen die Änderung eines Gewerkschaftsgesetzes zugunsten der Industriellen, Aktionäre und Firmenbesitzer. Es erschwere Proteste und Organisation von Arbeitern massiv. Laut Tapan Sen von der Kommunistischen Gewerkschaft Indiens sorge das Gesetz „für sklavenähnliche Bedingungen“. Die indische Regierung begründete die Novelle ähnlich, wie einst der deutsche Altbundeskanzler Gerhard Schröder bei der Einführung der schikanösen Hartz-Gesetze: Man müsse das Wirtschaftswachstum beschleunigen.

200 Millionen, das sind 2,6 Prozent der heutigen Weltbevölkerung – so viele muss man erst einmal mobilisieren. Indischen Gewerkschaften ist das gelungen. Ein Weltereignis? Denkste. Denn während allzu häufig einzelne Gewalttaten durch die überregionale Presse gehen, herrschte absolute Funkstille über den Generalstreik. Das lag an der Ignoranz der großen Nachrichtenagenturen. Auf diese sind fast alle Medien angewiesen. Denn heute verfügen sie nicht mehr über eigene Korrespondenten in vielen Teilen der Welt. Deshalb schaffen es Ereignisse es meist nur dann auf die große Playlist, wenn dpa und Co sie aufgreifen, journalistisch aufbereiten und gegen Geld an die Presse weitergeben.

Das ND, offenbar durch eigene Korrespondenz informiert, tat das einzig Vernünftige: Es fragte bei der größten deutschen Nachrichtenagentur dpa nach, die natürlich auch über Mitarbeiter in Indien verfügt. Antwort: Sie habe nicht über den Streik berichtet, da die Zahl der Beteiligten für sie nicht verifizierbar gewesen sei. Außerdem sei es weder zu größeren Ausschreitungen noch zu Todesfällen gekommen. Man habe, so ein dpa-Vertreter laut ND, „den Generalstreik daher als irrelevant erachtet“.

Nun zählen Medien fast niemals selbst die Anzahl von Streikenden oder Demonstranten, sondern geben die Zahlen der Polizei sowie der Organisatoren an – die Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen...weiterlesen hier:https://kenfm.de/tagesdosis-14-1-2019-ganz-indien-streikt-die-presse-schweigt/

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